Projekt im Fokusgebiet „Kreislaufwirtschaft“
Fokusgebiet „Kreislaufwirtschaft“
Im Fokusgebiet der Kreislaufwirtschaft unterstützt die Stiftung unter anderem folgende Projekte/Organisationen:
Projekt der Stiftung Sanu Durabilitas:
Kreislauffähige Ökosysteme: Au Reverre
Die Schweiz hat in den letzten Jahrzehnten grosse Anstrengungen im Bereich des Recyclings unternommen und eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut. Dies reicht jedoch nicht aus, um die planetaren Belastungsgrenzen einzuhalten. Der Fokus muss über das Recycling hinaus auf das Wiederverwenden, Reparieren und Wiederaufbereiten gerichtet sein, da diese Optionen meistens energieeffizienter und ressourcenschonender sind. Dieses Projekt will den erforderlichen Wechsel vom Recycling zur Wiederverwendung vorantreiben. Es bringt zu diesem Zweck Stakeholders zusammen, um mit ihnen kontextbasierte Lösungen für die Wiederverwendung von Glasverpackungen (z.B. Flaschen) zu entwickeln und umzusetzen.
Projekt der Fachhochschule SUPSI:
4RnD Circular construction Hub: Development of an experimental hub for circular and sustainable construction (4RnD Circular construction Hub: Entwicklung eines experimentellen Zentrums für zirkuläres und nachhaltiges Bauen)
Das Projekt 4RnD Circular construction Hub (Reduce, Reuse, Recycle, Renewable + Digital) wird im Tessin einen physischen Hub und digitalen Ort schaffen, um Formen, Techniken und Materialien zu erproben und zu entwickeln, die einen besseren zirkulären Ansatz für Umwelt und Gesundheit fördern. 4RnD Circular construction Hub versteht Architektur und Bauwesen als Teil eines regenerativen Kreislaufs und sieht Architekturdesign als ein Vehikel, das diese Ambition mit einem einzigartigen Programm in Lehre, Förderung und Forschung fördern kann. Durch die enge Zusammenarbeit der Fachhochschule mit akademischen, industriellen und politischen Partnern stellt das Projekt die Relevanz seiner Arbeit sicher und fördert die direkte und umfassende Umsetzung von Forschungsergebnissen in Richtung einer nachhaltigeren, kohlenstoffarmen, zirkulären Bauindustrie und einer neuen Architekturkultur.
Projekt der Forschungsanstalt EMPA:
CO2-negative Dämmstoffe basierend auf Pflanzenkohle
Um die Klimaziele der Schweiz zu erreichen, müssen Treibhausgasemissionen einerseits möglichst vermieden werden, andererseits muss die vorhandene CO2-Konzentration aktiv reduziert werden. Das Einbringen von Pflanzenkohle in den Boden ist eine Technologie, die dies tut, indem sie CO2 aus der Atmosphäre bindet und langfristig im Boden speichert. Allerdings ist dieser Ansatz derzeit nicht wirtschaftlich, da die so erzielte Bodenverbesserung nicht kostendeckend ist. Mit einem neuen Forschungsansatz möchte die Empa Dämmstoffe auf Basis von Pflanzenkohle entwickeln, welche ähnlich eine zu konventionelle Materialien vergleichbare Dämmleistung haben und welche am Ende ihrer Nutzungsdauer im Gebäude in den Boden eingebracht werden können. Diese doppelte Nutzung der Pflanzenkohle – im Gebäude und später im Boden – kann die langfristige CO2-Speicherung über Pflanzenkohle wirtschaftlich machen und darüber hinaus die Emission signifikanter Mengen an Treibhausgasen bei der Verwendung konventioneller Materialien vermeiden.
Projekt des Vereins Circular Economy Switzerland (CES):
The Circularity Gap Report Switzerland
Mit dem Projekt „The Circularity Gap Report Switzerland“ werden CES und Deloitte zusammen mit dem Partner Circle Economy aus den Niederlanden den ersten Circularity Gap Report für die Schweiz erstellen. Der Gap Report folgt einer bereits etablierten Methodik und ist daher weithin anerkannt. Der Gap Report wird von einem breit angelegten Stakeholder-Prozess begleitet, um die Expertise der verschiedenen Schweizer Akteure zu sammeln. Neu ist, dass der Gap Report auch eine klare Roadmap für die Schweiz in Richtung Kreislaufwirtschaft enthalten soll, die den Schweizer Entscheidungsträgern Orientierung geben soll. Die Fertigstellung des Berichts wird breit kommuniziert und wurde am WEF 2023 in Davos adressiert. Dabei wurden die Stakeholder zur Teilnahme am Prozess aufgerufen. Die Lancierung des finalen Circularity Gap-Reports für die Schweiz wird im Rahmen der Vereinsversammlung von Circular Economy Switzerland am 20. März 2023 erfolgen.
Projekt des Forschungsinstituts EAWAG:
Circular Flow Technology
Die natürlichen Nährstoffkreisläufe sind heute oft unterbrochen und fehlgeleitet, weil menschliche Ausscheidungen mit dem Abwasser in die Gewässer gelangen, anstatt wieder als Dünger verwendet zu werden. Dieses Projekt soll dazu beitragen, den Nährstoffkreislauf zu schließen und die Umweltverschmutzung und den damit verbundenen Verlust an Biodiversität zu verhindern. Im Mittelpunkt des Projekts steht die neu entwickelte Technologie des Nutrient Harvesters. Diese Technologie ermöglicht die Rückgewinnung von Nährstoffen aus Urin, der Hauptnährstoffquelle menschlicher Ausscheidungen. Durch eine Kombination aus alkalischer Stabilisierung und Dehydrierung mit Umgebungsluft wird der Urin in ein trockenes, pathogenfreies Düngemittelprodukt umgewandelt. Die innovative Technologie ist ein Vor-Ort-System, das zeitlich und räumlich flexibel für verschiedene Anwendungen eingesetzt werden kann. Die Anwendungen reichen von Zügen oder Berghütten bis hin zum prekären Sanitärsektor in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
Projekt der Stiftung PUSCH:
Nachfrage schafft Kreislaufwirtschaft
Das Ziel dieses Projekts ist es, die Märkte kreislauffähiger und nachhaltiger zu machen, indem der grosse ökologische Fussabdruck der Schweiz im In- und Ausland reduziert wird. Die „Theory of Change“ besteht darin, Märkte durch eine starke Nachfrage nach kreislauffähigen Lösungen und nachhaltigen Produkten zu verändern. Unternehmen machen rund die Hälfte der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen aus und verfügen damit über eine enorme Marktmacht. Aus diesem Grund zielt das Projekt auf den Einkauf von Unternehmen ab.Einschätzungen der Fachverbände der Einkäufer:innen in der Schweiz (Procure) und in Deutschland (BME) bestätigen ein klar gestiegenes Interesse an Umweltthemen. Leider fehlt meist das nötige Know-how zur Umsetzung. Pusch möchte mit diesem Projekt die Einkäufer:innen praxisnah unterstützen und Orientierung geben.