Projekt im Fokusgebiet „Nachhaltige Ernährung“
Fokusgebiet „Nachhaltige Ernährung“
Im Fokusgebiet der nachhaltigen Ernährung unterstützt die Stiftung unter anderem folgende Projekte/Organisationen:
Projekt des Vereins Agroecology.Institute:
Biodiversität, Klima und Nachhaltigkeit: ein Umweltrechner für die Schweizer Landwirtschaft
In diesem Projekt soll ein Umweltrechner für die Landwirtschaft erstellt werden. Dieser besteht aus drei Modulen «Klimaschutz», «Nachhaltigkeit» und «Biodiversität» und macht die Umweltwirkungen eines Landwirtschaftsbetriebes sichtbar, messbar und bewertbar. Der Umweltrechner eröffnet die Möglichkeit, die Wertschöpfung der Betriebe zu verbessern. Die angestrebte skalierbare Messbarkeit der Umweltwirkungen ist die Grundlage dafür, dass die Leistungen der Bauern für das Gemeinwohl einen Marktwert erhalten können. Der Umweltrechner richtet sich an kleine bis mittlere Betriebe.
Projekt des Vereins Fourchette Verte Schweiz:
Health-score et eco-score des menus en restauration collective (Health-score und eco-score der Menüs in Kantinen)
Fourchette verte Schweiz und Beelong GmbH haben sich zusammengeschlossen, um eine IT-Applikation zu entwickeln, mit der die Auswirkungen von Gerichten, die in Kantinen serviert werden, auf die Gesundheit und die Umwelt transparent kommuniziert werden können. Bei der Erstellung von Rezepten wird die IT-Applikation den Köchen helfen, ausgewogene und nachhaltige Gerichte anhand von Gesundheits- und Umweltindikatoren zu entwickeln (ausgewogene Ernährung, Nährstoffbedarf nach Altersgruppen, CO2-Fussabdruck, Anteil an Fleischprodukten, Schweizer Produkten, Saisonprodukten, Biodiversität, Tierschutz, bedrohte Arten, fairer Handel usw.).
Projekt des Konsortiums Ernährungszukunft Schweiz bestehend aus Biovision, Landwirtschaft mit Zukunft und SDSN Switzerland:
«Ernährungszukunft Schweiz”: Bürger:innenrat für Ernährungspolitik
Die Welt steht vor grossen Herausforderungen, die direkt mit dem Ernährungssystem zusammenhängen: Klimakrise, Biodiversitätsverlust, fehlende ländliche Zukunftsperspektiven und mehr. Auch in der Schweiz müssen wir dringend Lösungen für diese Herausforderungen finden. Da die bestehende Agrarpolitik an ihre Grenzen gekommen ist, braucht es einen neuen, systemischen Ansatz. Mit einem solchen wird der Wandel hin zu einem nachhaltigen, zukunftsfähigen Ernährungssystem unter aktivem, direktem Einbezug der Bevölkerung möglich. Dieses Projekt wird diesen Prozess massgeblich ins Rollen bringen und dabei steht ein Bürger:innenrat für Ernährungspolitik im Zentrum. Dieser stärkt das Vertrauen zwischen Bürger:innen und Regierung und erlaubt politischen Entscheidungsträger:innen schwierige Entscheidungen zu treffen im Wissen um den Rückhalt der Bevölkerung. Hierzu wird im Bürger:innenrat, ein Abbild der Schweizer Wohnbevölkerung, die folgende Fragestellung bearbeitet: „Wie soll eine Ernährungspolitik für die Schweiz aussehen, die bis 2030 allen Menschen nachhaltige und somit auch gesunde sowie tierfreundliche Lebensmittel zur Verfügung stellt, die unter fairen Bedingungen für alle Beteiligten im Ernährungssystem produziert wurden?“
Projekt der Stiftung Food Packaging Forum:
Food Contact Chemicals and human Health
Lebensmittelverpackungen, Geschirr, Abfüllanlagen und viele weitere sogenannte Bedarfsgegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, werden aus über 12.000 verschiedenen Chemikalien (sog. food contact chemicals) hergestellt. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass Bedarfsgegenstände gesundheitlich unbedenklich sind. Die rechtliche Definition von „Unbedenklichkeit“ ist jedoch grundlegend fehlerhaft, wenn krebserregende und hormonell aktive Substanzen von Verpackungen in Lebensmittel übergehen und somit täglich von der gesamten Bevölkerung aufgenommen werden – was erwiesenermassen der Fall ist und gemäss derzeitiger Rechtsgrundlage erlaubt ist. Daher besteht ein dringender Handlungsbedarf, die Gesetze anzupassen: Als Voraussetzung wird ein wissenschaftlich fundierter Überblick benötigt, der den Stand des Wissens beschreibt, wie sich Chemikalien aus Bedarfsgegenständen auf die menschliche Gesundheit auswirken. Das FCCH Projekt stellt die verfügbaren wissenschaftlichen Informationen systematisch zusammen und macht sie gut zugänglich, auch für Entscheidungsträger in Industrie, Politik und Zivilgesellschaft.
Projekt des Forschungsinstituts Agroscope:
Das Potenzial einheimischer Parasitoide, einen neuen gebietsfremden Schädling im Tessiner Weinbau zu kontrollieren
Aspilanta oinophylla ist ein kürzlich eingeschlepptes, gebietsfremdes Insekt, das sich in den Tessiner Weinbergen rasch vermehrt und geografisch ausbreitet. Der Befall durch dieses Insekt kann zu starker Entlaubung und damit zu einer Verschlechterung der Trauben- und Weinqualität führen. Die rasche Zunahme der Populationsdichte und der durch Aspilanta oinophylla verursachten Schäden erfordert eine aktive Erforschung der Bedingungen für eine biologische Kontrolle und die Förderung einheimischer Parasitoide. Neben dem biologischen Kontrollpotential soll auch die tatsächliche Schadwirkung des Schädlings bewertet werden, um den unnötigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu vermeiden. Das Hauptziel dieses Projektes ist es, die zu erwartenden Produktionsverluste durch die gebietsfremden Art Aspilanta oinophylla zu begrenzen, indem natürliche Interaktionen zwischen dem Schädling und seinen einheimischen Gegenspieler gefördert werden.
Projekt des Vereins Brainforest:
Innovation Lab for Regenerative Food Forests
Brainforest ist ein for-impact Venture Studio, das innovative Lösungen für die Regeneration und den Schutz von Waldökosystemen entwickelt. Der Fokus liegt dabei auf Ansätzen, die zu einer höheren Biodiversität in Wäldern, einer regenerativen Nahrungsmittelproduktion und einer verbesserten Lebensgrundlage für lokale Gemeinschaften führen. Kurz gesagt, Brainforest will zu einer nachhaltigen Waldbioökonomie beitragen und lokale Gemeinschaften mit den Ressourcen ausstatten, die sie für die Regeneration und den Schutz der Wälder benötigen. Die Minerva Stiftung hat den Start des Brainforest Innovation Lab for Regenerative Food Forests finanziert und unterstützte damit die Mission, marktorientierte Lösungen zu entwickeln, die es den Menschen vor Ort ermöglichen, die von ihnen produzierten Nicht-Holz-Waldprodukte (NTFPs) zu verwerten.